Zum 30. Mal nach Sebnitz


Was vor vielen Jahren mit einem Trainingslager unserer TZ- Kinder in Sebnitz begann, führen unsere Vereinskinder mit unseren Übungsleitern traditionsbewusst als Sommertrainingslager weiter. Und so kommt es, das wir nun schon zum 30. Mal in Sebnitz unweit der ehemaligen Sprungschanze im Hertigswalder Bad unser „Sommertrainingslager“ durchgeführt haben.
In diesem Jahr war es eine ganz besondere Herausforderung für alle Teilnehmer. Wenn wir uns sonst mit dem Rad auf die 80 km lange Strecke von Jonsdorf nach Sebnitz begeben, war es in diesem Jahr wieder mal ganz anders. Denn immer, wenn ein Zehner Jahrgang voll ist, wird gelaufen. Also, zu Fuß von Jonsdorf bis nach Sebnitz über ca. 50 km. Und das ist kein Pappenstiel.
Dann war es so weit. Am 29.07. Punkt 06:00 Uhr waren etwa 35 PSV Skisportler an der Skihütte in Jonsdorf startbereit, um die Wanderstrecke nach Sebnitz in Angriff zu nehmen. Nun wird sich zeigen, ob die langen und umfangreichen Vorbereitungen ihre Früchte tragen.
Zwei Teilnehmer, die vor 10 Jahren schon dabei waren, fanden sich auch im diesjährigen Aufgebot wieder: Rica und Jonnie. Die anderen Sechs hatten alle kurz vorher abgesagt. Und Heini und Elke wanderten dieses Mal nicht mit, sondern übernahmen die Gesamtorganisation und betreuten die große Gruppe auf der Strecke mit.
Voller Elan stürmten unsere Langläufer als erstes Richtung Lausche. Ab 06:45 warteten dort bereits Elke und Volker mit dem Frühstück. Denn eigentlich geht es mit leerem Magen auf die Tour. Gegen 07:00 Uhr kamen dann unsere beiden Gruppen an der Hubertusbaude an, wo sich alle für die weitere Tour stärkten. Die Kindergruppe war 12 Mann stark und sollte die 25 km Marke erreichen. Die große Gruppe war 21 Mann stark und wollte die 50 km bis Sebnitz schaffen.
An der Lausche war die Stimmung noch sehr gut. Nach etwa 15 Minuten wurden die ersten  Wandervögel unruhig und so langsam setzte sich der Zug in Richtung Lauscheborn wieder in Bewegung. Es ging auf dem Lauschkamm grenzüberschreitend in Richtung Burg Tollenstein, die wir dann aber links liegen ließen. Kurz vorher in Lesne empfing Gisbert die ersten Hungrigen mit einer kleinen Wanderstärkung. Hier hatten sich nun auch schon mehrere Gruppen gebildet mit unterschiedlichen Wandergeschwindigkeiten. Weiter geht es in Richtung Tanneberg. Hier gab es mehrere Varianten, wie sich am Ende herausstellte. Aber bei der Mittagsverpflegung an der Kirche in Rybniste hatten alle wieder auf den gleichen Weg zurückgefunden. Hier hatte sich Gisbert mit seinem Verpflegungspunkt das zweite Mal aufgebaut und wartete auf die geschafften Wanderer. Schneller als erwartet erschienen unsere Läufer und machten auch noch alle einen unerwartet guten Eindruck. Nach einer Stärkung ging es dann weiter Richtung Eingang zum Nationalpark in Store- Doubice. Dort warteten erneut Elke und Volker mit Verpflegung, Pflaster, Verbandszeug und den zwei Autos, welche unsere Kleinen nach 25 km (Hälfte) Wanderung dann nach Sebnitz bringen sollten.
Für die Männer gab es hier auch einen kräftigen Schluck Hopfentrunk, der die Motivation wieder etwas heben sollte. Aber bei den noch 25 km wollte keine Begeisterung aufkommen.
Chrissie und Claudia verfrachteten so nach und nach die Kleineren, die froh waren endlich mit dem Auto weiter fahren zu können, in die Busse und fuhren Richtung Sebnitz, wo eine kleine Geburtstagsfeier für Silijan startete, der heute seinen Ehrentag hatte.
Das interessierte natürlich von der großen Gruppe Keinen. Denn diese musste nun das Khaathal hinter sich bringen. Ein nicht enden wollender Fußmarsch
in schöner Landschaft. Von der allerdings keiner was hat. Denn Jeder sieht nur das er vorwärts kommt. Hier hatten wir drei Fahrradfahrer (Scheibe, Steffen und Kumpel) als Unterstützung und Wasserverpfleger mit dabei. Dann, nach endlosen gefühlten Stunden erscheint der Grenzübergang in Hinterhermsdorf. Endlich Pause!!!
40 km liegen nun hinter allen. Frank und Rosi hatten hier alle guten „Bissl“ aufgetragen. Hier wurden noch mal die letzten Reserven mobilisiert. Bei Einigen sah es nicht mehr ganz so gut aus. Es hatten sich doch einige Blasen und Krämpfe gebildet. Es schmerzten Füße und Knie. Vor allem die Größeren und Älteren hatten ihre Probleme. Ein paar größere Kinder stiegen dann aus. Aber der harte Kern setzte sich wieder in Bewegung. Manche wollten auch keine größere Pause. Einige konnten nicht mehr gehen, wollten dafür aber lieber rennen.
So riss das Wanderfeld dann auseinander. Jetzt hieß es, Zähne zusammen beißen. Denn die letzten 10 km waren fast nur noch Straße. Außer für welche, die unbedingt noch über Feld und Waldwege und damit noch ein paar Meter dranhängen wollten. Jetzt musste Jeder für sich sehen, wie er Sebnitz erreicht. So bildeten sich am Anfang des Feldes zwei Läufergruppen, die natürlich schnell den Anderen weit voraus waren. Torsten hatte alle Hände voll zu tun. Denn er war jetzt auf den letzten 10 km der fliegende Verpfleger für alle, die noch irgendwie unterwegs waren.
Heini hatte sich vom Ziel her entgegengesetzt auf den Weg gemacht, um auf den letzten km den Einen oder Anderen noch etwas zu begleiten. Aber hier gab es nicht mehr viel zu sagen. Die beiden Läufergruppen hatten keine Zeit um anzuhalten und so verschwanden sie ganz schnell aus Heinis Sichtfeld. Dann kam lange Zeit nichts mehr. Dann wieder eine Gruppe Wanderer. Aber auch dort kämpfte jetzt jeder mit sich und jedem noch zu laufenden Meter.
Dann verging wieder eine lange Zeit, bis ein Radfahrer zwei Mädchen mit guter Wandermiene Richtung Ziel begleitete.
Nun wartete Heini lange auf den Abschlusstross. Alles was nun noch draußen war kam zusammen an und kämpfte sich den letzten km Richtung Hertigswalder Bad.
Und dann war es nun endlich geschafft.
                                     Wir waren alle am Ziel.
Ich war froh, dass alles so gut geklappt hatte. Jetzt ist Freizeit. Die nächsten Tage werden wir es in diesem Jahr etwas locker angehen.  Baden, Wasser, Wasser, Baden. Dann noch etwas Fußball und Ball über die Leine. (alles im Heinimodus)
Die Großen noch 35 km Rollertraining, die Kleinen eine Wanderung rund um Rathen.
Zwischendurch noch köstliche Verpflegung vom Chefkoch Gisbert und mit Unterstützung vonThomas zu allen Tageszeiten. Dann noch „Goldene Skispitzen“ und zocken bis zum Morgengrauen. Damit war Sebnitz 2017 schon wieder Geschichte.
Was bleibt, ist eine herrliche Erinnerung für Alle, die dabei waren. Es war eine wunderschöne Zeit und wieder eine herrliche Erfahrung mit unserem Verein.
Ich bedanke mich noch einmal bei allen Helfern und Begleitern: Holm, Jonni, Wichtel, Berndi, Titus und Claudia, Jörg und Veronika, Ina, Thomas und Katja, Rica und Torsten, Steffen und Chrissie, Scheibe und Kumpel, Rosi und Frank sowie Gisbert und Thomas.
Ein Dankeschön auch an den Chef Thomas des „Kleinen Bades“ mit seinem gesamten Team, was uns wieder hervorragend beherbergt hat.
Mal sehen, wer in 10 Jahren mit dabei sein wird.
Im nächsten Jahr geht es wieder mit dem Rad auf Tour nach Sebnitz.
Bis dahin „Sport Frei“.

V. H.                                                                                                 August 2017

Bilder

 

Polizeisportverein Zittau e.V. Abteilung Ski